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Kroaten sorgen sich: zerstört zu viel Tourismus unser Land?
Immer öfter hört man aus der Bevölkerung, dass der im Sommer teilweise überbordende Tourismus, unser wunderschönes Land nachhaltig schädigen könnte.
Insbesondere die große Öffentlichkeit, die die eindrucksvollen Fotos in den sozialen Medien innerhalb kürzester Zeit mobilisieren kann, sorgt zunehmend für Diskussionen.
Jüngstes Beispiel ist ein Bild der Cetina-Quelle , das auf instagram/earthpix veröffentlicht wurde – tausende Reaktionen aus der ganzen Welt waren die Folge!
Auf dem Foto sieht man eine Dame auf einer Luftmatratze mitten am See schwimmend – ein Vorschaukeln falscher Tatsachen:
der „See“ ist eine Trinkwasserquelle – das Baden sollte natürlich verboten sein – aber wer kümmert sich schon darum?
„Bald werden die Touristen hier sein, und das Wasser und die Gegend verschmutzen“, meint Šime, einer der Anrainer, und weiter „wir sollten uns nicht vom schnell verdienten Geld verleiten lassen – es geht um unseren Lebensraum.“
Ähnliche Worte hört man mittlerweile aus vielen Regionen Kroatiens. Auch in den Kornaten mehren sich die Stimmen der „Kurnatari“, die zunehmend Sorge um den Naturraum bekunden.
Hauptsächlich sind dies jedoch Grundstücksbesitzer, die keinen direkten Vorteil aus dem Geschäft mit den Touristen ziehen, für andere wiederum bedeuten möglichst viele Gäste auch möglichst viel Geld – da bleibt die Natur schnell an zweiter Stelle.
Es wird zukünftige Aufgabe einer verantwortungsvollen Politik sein, durch smarte Regelung der Besucherströme ein richtiges Mittelmaß zu finden, bei dem vor allem unsere wunderbare Natur nicht weiter in Mitleidenschaft gezogen wird.
Das wäre nicht nur im Sinne unserer Umwelt, sondern würde letztendlich die Lebensqualität der Einwohner und die Urlaubsqualität der Gäste wieder erhöhen.
Also „win:win:win“ – so sollte es sein 😉
Fotoquelle: Instagram / earthpix
Kristijan Antic
Gründer und CEO - Kristijan Antic Individually Charter und "Kroatien Charter" - das Online Portal für Yachtcharter.
Seit über 20 Jahren erfolgreich im nautischen Tourismus tätig.
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Ich bin gerade in der Küstenregion um Makarska und musste feststellen das es hier am Berg viele Brände gab. Nachdem ich gegoogelt habe, erfuhr ich das dies erst im Juli passiert ist.
Um so mehr wundere ich mich dann, wenn einheimische vor mir her fahren und ihre brennenden Zigaretten aus dem Fenster werfen (drei Mal so erlebt). Das Thema mit dem Müll und den Touristen habe ich eher selten erlebt. Teilweise sind diese im Urlaub sauberer als in ihrer eigenen Heimat. Also besser erstmal vor der eigenen Haustür kehren und vielleicht in der Schule bereits für Aufklärung sorgen.
Komme seit Jahren zu unterschiedlichen Zeiten an die CetinaQuelle. Auch ich habe einige Touristen baden sehen und diese dezent auf das Badeverbot hingewiesen.oftmals ohne Erfolg. Eine Überwachung ist mehr als sinnvoll, zumal am Parkplatz gegenüber Getränke und Snacks angeboten werden. Hier wäre zu überlegen, ob der Verkäufer die Aufsicht übernehmen könnte.
Richtig ist, das man Touristen die sich nicht benehmen (Schwimmen o.ä.) in einer Trinkwasserquelle hart bestraft. Gleiches gilt aber auch für diejenigen die ihren Müll in Wälder oder allgemein in die Natur werfen, leider musste ich das in meinem Urlaub auch feststellen- das neue Einwegpfand für Flaschen etc. wird hier schon etwas bewegen – es wäre schade wenn auch in Kroatien die Natur durch den Tourismus so zerstört wird. Aber am Ende liegt es an allen, den Touristen und den Einheimischen keinen Müll in die Landschaft zu werfen und mit „gesundem“ Tourismus beides zu schaffen Natur erhalten und einen schönen Urlaub zu verbringen – scheinbar helfen immer nur drastische Strafen und Maßnahmen um solche Dinge in den Griff zu bekommen.
Ich denke auch, dass Orte wie die Trinkwasserversorgung überwacht werden müssen, um sie vor “ hirnlosen“ Menschen zu schützen. Wir sind mit dem Boot zwischen den Inseln vor den Kornaten unterwegs. Jedesmal geschockt vom Müll an den „Stränden“ rund um die Bojenfelder und in der Umgebung von Lokalen. Entsorgte Großgeräte, Möbel, Kanister….! Bei uns gibt es jährliche Aufräumaktionen der Bürger, wobei man dann natürlich den Dreck der anderen wegräumt. Alleine den Plastikmüll von den Ufern einzusammeln wäre dringend nötig. Und wie sieht es mit Mehrweg-Einkaufstüten aus? Fehlanzeige, die gibt es hier gar nicht. Alles in dünnen Plastiktüten!! Gesammelte Plastikflaschen, die man dem Bojen Betreiber mitgibt, werden in den Restmüll geworfen. Eine Pfandabgabe käme zu teuer, sagt man uns. Was passiert dann mit dem Restmüll?
In Sachen PKW und deren Entsorgung fange ich erst gar nicht an. In Sachen Umweltschutz ist noch viel Luft nach oben. Jeder muss seinen Beitrag leisten, der Tourist und der Einheimische und dessen Regierung.
das ist interessant zu lesen: gerade in den kornaten hab ich noch zu zeiten jugoslawiens mehrfach erlebt, dass ein boot mit nationalparklogo abends die beliebten ankerbuchten ansteuerte, von jedem ankernden boot eine kleine gebühr kassierte und dafür den müll der tourist*innen mitnahm. ich gehe davon aus, dass der auch ordnungsgemäß entsorgt wurde – zumindest diese gegend hab ich nicht vermüllt in erinnerung.
Ich glaube eher,dass es der Kroate selbst ist, der sein Land zerstört. Wenn ich sehe mit welcher Selbstverständlichkeit Müll aller Art und im gewaltigen Mengen defacto überall entsorgt und hinterlassen wird , dann sind nicht die Touristen das Problem. Ich weiß wie man einen Mülleimer benutzt. Und das ist nur ein Punkt von vielen.
Wir leben in Maslinica auf der Insel Šolta, unser Trinkwasser kommt von der Cetina über Leitungen via Brac auf unsere Insel. Ich finde das beunruhigend, unüberwacht könnte da noch viel Schlimmeres passieren. In Maslinica haben wir übrigens ein ähnliches Problem, es kommen im Sommer tagsüber bis zu 50 Boote voll mit Touristen vom Festland die den kleinen Fischerort überschwemmen. Das Dorf hat keine Kanalisation und keine Infrastruktur für so viele Menschen, an denen nur wenige verdienen.
Also ich habe dieses Jahr in Kroatien Urlaub (Split und Umgebung Umkreis ca 100km)gemacht und ich war geschockt überall Müll trotz Mülltonnen (leer) Katzen laufen zwischen dem Müll und leben darin zudem liegen über-oder angefahrene Tiere an den Straßen .Ich war mit meinem Hund im Urlaub, vorher erkundigt wegen hundefreundlicher Unterkunft und Gegend. Bei der Unterkunft konnte man nix sagen .Aber Möglichkeiten den Hund sein Geschäft machen zulassen ergab sich sehr schwierig es gab in der nähe ein vertrocknetes Wiesenstück ca 10m×15m.von Hundestrand ganzabgesehen der gerademal 20m lang war mit Kies wo man als Mensch schon schwierig hat zulaufen. An eurer Stelle würde ich mich erstmal um die Sauberkeit kümmern der eigenen Landsleute sorry und nicht auf irgendwelche Touristen. Ich war wirklich enttäuscht von dem was ich Vorort gesehen habe im Gesatz was im Internet steht und gezeigt wird.
Es ist richtig sich um den Erhalt der Naturwunder und Denkmäler zukommen.
Ich habe mich vor zwei Jahren schon gewundert, dass es gerade an der Cetina Quelle keine Zugangskontrolle und auch keinerlei Überwachung per Kamera oder Parkranger gab. Auch bei unserem Besuch haben sich einige ein Bad „gegönnt“. Hier, und auch bei anderen Naturwundern, wird auf Dauer nur staatliche Regulierung helfen. Was die Touristenströme angeht, insbesondere die selbsternannten Influenzer und andere Selbstdarsteller, die werden eh bald weiterziehen nach Montenegro, Albanien und Mazedonien weil es ihnen in Kroatien zu teuer wird.