Welchen Bootsschein hatte Christoph Kolumbus?

Wir verfolgen – wenn auch mit einigem Schmunzeln – die immer wiederkehrenden Diskussionen über Wert oder Wertlosigkeit des kroatischen Küstenpatents.

Zweifelsfrei steht fest, dass ein Großteil der Befähigungsnachweise für die Bootsfahrt, die es in Europa gibt, weit aufwendiger zu erlangen ist, als das kroatische B-Patent.

Zu uns in die Charter-Base kommen die Skipper mit den unterschiedlichsten Dokumenten.
Und eines ist ganz klar: das Können der Anfänger ist in keiner Weise den jeweiligen Befähigungsnachweisen zuzuordnen.

Das heißt, ein Newcomer mit deutschem oder österreichischem Patent bringt keine erkennbaren Vorzüge gegenüber einem Anfänger mit kroatischen Patent mit.

Ganz im Gegenteil: die Nautiker mit einem Boat Skipper B wissen meist besser über die kroatischen Gesetzmäßigkeiten Bescheid, als der Rest.

Was das Manövrieren betrifft, zählt im Endeffekt in erster Linie die Praxis, und die wird bei allen Befähigungsnachweisen sehr stiefmütterlich behandelt. Ein paar Stunden – meist in der Gruppe – mit einem Instruktor, sind nicht mehr als eine fragile Basis, die nur durch viel Übung gefestigt werden kann.

Eine gehörige Portion Respekt vor den Gewalten, Erfahrung, Hausverstand und das Bewusstsein, sich außerhalb der Vollkaskowelt zu bewegen, sind die Grundvoraussetzungen für einen guten Seemann!

Denn eines ist unwiderlegt: Marco Polo, Vasco da Gama oder eben Kolumbus fuhren allesamt ohne Küstenpatent. 😉