Tsunamis in Dalmatien
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Ja, es gibt sie in unseren Breiten, allerdings in etwas abgewandelter Form: an der Küste und den Inseln Kroatiens werden immer wieder sogenannte “Meteotsunamis” beobachtet.
Diese Meteotsunamis kommen, anders als die von Erdbeben ausgelösten Tsunamis, völlig überraschend. Man vermutet, dass sie durch Luftdruckschwankungen oder durch atmosphärische Störungen ausgelöst werden.
Der Autor dieser Zeilen war am 16. Juni 2016 selbst Zeuge eines Tsunamis, in den Kornaten bei der Konoba Levrnaka. Zwei Tage lang blies – ein für diese Zeit überraschend starker – Jugo. Wir hatten 30 – 40 Knoten, lagen jedoch im Lee der Insel Levrnaka sicher. Plötzlich sank innerhalb von 3 bis 4 Minuten der Wasserspiegel um rund 1,5 Meter. Das blieb für einige Minuten so, dann begann der Wasserspiegel zu steigen, und zwar wiederum innerhalb von 10 Minuten um rund 2 Meter. Die Konoba war kurzzeitig überflutet. Dann senkte sich der Meeresspiegel wieder auf den normalen Pegel ab.
In sehr abgeschwächter Form konnten wir dieses Naturschauspiel noch rund zwei Tage lang beobachten – im Abstand von mehreren Stunden, mit Pegeldifferenzen bis zu einem halben Meter.
Die Einheimischen sprachen von einem seltenen Ereignis, das bislang nur im Winter beobachtet wurde.
Im Juni 1978 schoss ein Meteotsunami durch die Straßen von Vela Luka auf Korčula. Heute erinnert noch eine Straßenmarkierung an die unglaubliche Schwankungsspanne des Meeresspiegels von sechs Metern.
In Vrboska auf der Insel Hvar kam es am 1.7.2017 zu einem beachtlichen Meteotsunami. Davon gibt es ein beeindruckendes Videodokument:
Fotos: Photo archive city of Vela Luka
Kristijan Antic
Gründer und CEO - Kristijan Antic Individually Charter und Kroatien Charter - das Online Portal für Yachtcharter.
Seit über 20 Jahren erfolgreich im nautischen Tourismus tätig.
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1 Kommentar zu „Tsunamis in Dalmatien“
Das ist sehr interessant,.auch da ich 1986 ein Erlebniss auf der Adria hatte und es mir nie erklären konnte, bis heute!
Es war bis dahin ein wunderschöner Urlaub mit Freunden in Rimini, wir waren mit Luftmatratzen auf dem Meer. Das Wasser war Glassklar und toller Sonnenschein. Irgendwann war ich alleine, die Freunde zurück geschwommen, vielleicht eine halbe Stunde vergangen,als am Horizont eine unglaublich hohe Wasserwand zu sehen war die sehr schnell näher kam. In meiner Not paddelte ich so schnell wie möglich auf sie zu, klammert mich um die Luftmatratze und schon ging es in die Höhe. So konnte ich verhindern auf die Felsen vor dem Strand geworfen zu werden.
Konnte es nie vergessen.
Danke für euren Bericht der Klarheit verschafft nach 38 Jahren.
Gruß Michael