Das adriatische Meer
Die Adria – Karibik des Mittelmeers
Die Adria, oder der "Jadran" wie wir Kroaten das Meer vor unserer Küstenlinie nennen, hat ihren Namen vermutlich von der kleinen italienischen Stadt Adria in der Provinz Rovigo. Italien, Slowenien, Bosnien und Herzegowina, Montenegro, Albanien und eben Kroatien, teilen sich die Zugänge. Der Teil, der zu Kroatien gehört, zählt zu den schönsten nautischen Gebieten weltweit. 1246 Inseln, 47 davon bewohnt, bilden die Kulisse für eine atemberaubend schöne Küstenlandschaft, die in dieser Form einzigartig ist.
Die Adria das Adriatische Meer in Kroatien
Tiefen
Im Norden, in Istrien ist das Meer mit maximal 50 Metern Tiefe am seichtesten, im Süden zwischen Albanien und Italien befindet sich die tiefste Stelle mit 1.233 Meter.
Gezeiten
Flut und Ebbe haben in der Adria eine kleine Amplitude, zwischen 40 Zentimeter im Süden und rund einem Meter in der Bucht von Triest sind die Regel.
Allerdings üben die Winde Jugo und Bora sehr teils sehr starken Einfluss auf den Wasserstand aus. Es treten immer wieder kleine, regionale Tsunamis mit 3 oder mehr Meter Amplitude auf.
Meeresströmung
Die Meeresströmungen der Adria sind im Normalfall vernachlässigbar. Die Hauptströmung – mit einer Geschwindigkeit von unter 0.5 Knoten – verläuft auf der kroatischen Seite in Richtung Norden und an der italienischen Seite nach Süden.
Meerestemperatur
Das durchschnittliche Jahresmittel liegt bei 11°C. Im Winter fällt die Temperatur selten unter 7°C. Mit der zunehmenden Sonneneinstrahlung erwärmt sich das Meer im Frühjahr sehr schnell, so sind bereits im April 18°C und mehr möglich.
Im Sommer wurden bereits Spitzenwerte von 29°C gemessen, 23°C in den Monaten Juni, Juli und August kann man als normal ansehen.
Wellen an der Adria
Obwohl die Adria im Vergleich zu den Ozeanen eher kleine Wellen ausbildet, können diese für die Seefahrt auf Grund der kleinen Wellenfrequenz schnell unangenehm oder sogar gefährlich werden.
Die beiden Hauptwinde Bora und Jugo sind keinesfalls zu unterschätzen.
Der Jugo bildet höhere Wellen mit längerer Frequenz aus. Bis zu 4 Meter Amplitude sind keine Seltenheit, die höchste je gemessene Jugo-Welle betrug 10.8 Meter.
Die Bora zählt zu den stärksten Winden weltweit, nahezu jedes Jahr werden einmal Spitzenwerte um 200 Km/h erreicht. Obwohl die maximale Amplitude meist selten höher als 3 Meter ist, gilt die Bora für die Seefahrt als extrem gefährlich.
Die kurzen Wellen des böigen Fallwinds rauben Sauerstoff und die Sicht – in offenen Booten befindet man sich schnell in extremer Gefahr.
Ein nicht ungefährliches Naturphänomen sind die Kreuzwellen. Die Ursache sind meist starke Winde die durch topographische Gegebenheiten im Küstenbereich umgelenkt werden.