Kornat: Kraftplatz oder Partyinsel – ganz so wie man es möchte!

Kaum eine Insel Kroatiens spaltet die Gemüter so sehr wie die Hauptinsel der Kornaten, die Insel Kornat.

Der Grund liegt wohl in den vielfältigen Betrachtungsmöglichkeiten dieser kargen Mondlandschaft. Sehen es die einen als Szenelocation um dem Champagner zu frönen, lieben wiederum andere die unglaubliche Mystik und die wilde, unberührte Natur außerhalb der Hauptsaison und abseits des Mainstream.

An der Westseite der Insel finden sich einige Buchten und kleine Ansiedlungen, die Ostseite ist nahezu unbewohnt.

Atemberaubend ist der Ausblick von den Hügeln – leicht zu „besteigen“ ist der Berg Opat im Südosten, und die Anhöhe bei Vrulje. Etwas anspruchsvoller ist die höchste Erhebung der Insel, der Berg Metlina mit seinen 235 Metern Seehöhe.

Derzeit sind in der Hauptsaison elf Konobe auf der Insel bewirtschaftet, das Ambiente reicht von rustikal bis luxuriös, das Preisniveau ist überall – zumindest – ambitioniert.

Auf den ersten Blick hat das Eiland sehr wenig zu bieten, die wenigen Sehenswürdigkeiten – wenn man so will – sind schnell aufgezählt: die kleine Kirche Gospa od Tarca, die Festung Tureta, die Kreuze als Gedenkstätte für die Brandkatastrophe im Jahr 2007, und die auffälligen Trockenmauern, die schnurgerade, quer über die Insel verlaufen. 

Was ist es also, was diese Insel Kornat zu etwas besonderen macht?

Die Insel ist für Empfängliche ein unglaublicher Kraftplatz, dessen Energie und dessen Mystik die Menschen in den Bann zieht – und das seit jeher. Mittlerweile geht das leider fast nur mehr in der Nebensaison:

steigende Besucherzahlen lassen zwar die Kassen klingeln – doch die Ruhe und die Kraft dieses Ortes bleiben dabei oft auf der Strecke.

Wer hier einmal eine Sternennacht, einen Sonnenaufgang bei Bonaca oder einen blutroten Sunset erleben durfte, wird diese Momente nie vergessen – wenn man das Glück hat, die Kraft und die Ausstrahlung dieser Insel erfahren zu dürfen, nimmt man bleibende Eindrücke mit. 

Generationen lang waren die Kurnatari – so nennt man die Grundbesitzer auf der Insel – ein Volk von Fischern, Schafzüchtern und Olivenbauern. Heute sind viele zu Gastronomen geworden – das Geschäft mit den Touristen ist zu verlockend.

Und doch, im Mai oder Juni, im September oder Oktober – außerhalb der Hauptsaison – gibt es manchmal die Möglichkeit, alte Geschichten von den Kurnatari zu hören, dabei ein Glas Wein zu trinken, und auf einen der unvergesslichen Sonnenuntergänge zu blicken.

Die Zikaden sind längst zur Ruhe gegangen,  in weiter Ferne blöckt ein Schaf , der Mond zieht lautlos seine Bahn und leise Wellen streichen um das Boot! 

Kornat, gönnt euch die Muße, ihr werdet es – so wie der Schreiber dieser Zeilen – nie vergessen!